Blaumachen
Machen Sie auch hin und wieder blau?
Hier wie im Blog weiter oben versprochen, die Erklärung dieses Begriffes.
Was uns heute so leicht über die Lippen geht und wir so manchen Kolleg*innen oftmals nachsagen, hat eine lange Geschichte.
Der Begriff „Blaumachen“geht auf die Färberzunft im Mittelalter zurück. Diese musste Wolle und Stoffe in einem aufwendigen Verfahren blau färben. Blaue Pigmente waren am schwersten zu beschaffen und wurden bis zum Ende des 16. Jahrhunderts aus dem Wildkraut Färberwaid gewonnen. Die Schwierigkeit dabei war, dass sich diese Pigmente nicht in Wasser auflösen ließen, sondern für eine entsprechende chemische Reaktion Urin benötigt wurde., und davon viele, viele Liter. Die Färber gewannen diesen auf einfache Weise – sie tranken literweise Bier, da dieses ja bekanntlich sehr gut „treibt“. Das Ganze fand bevorzugt sonntags und bei strahlenden Sonnenschein statt. Der Urin wurde in großen Behältern gesammelt und die zu färbenden Stoffe in die bräunlich-gelbe Brühe gelegt.
Blau wurden die Wolle und Stoffe aber erst an der frischen Luft. Also kamen sie aus dem Urintopf und wurden in der Sonne aufgehängt. Montags fand man dann nach solchen Aktionen die Färber volltrunken neben ihren Stoffen in der Sonne liegen. Ein typischer Anblick, der zu der Redewendung führte “ da macht doch jemand blau“.